Der Begriff „Edukation“ ist abgeleitet von dem lateinischen Wort „educare“ und hat zum Ziel komplizierte medizinisch-wissenschaftliche Fakten so zu übersetzen, dass sie von betroffenen Patienten und deren Angehörigen gut verstanden werden. Ziel ist, das Verständnis für die Krankheit und den verantwortlichen Umgang mit der Krankheit bzw. dem Erkrankten zu verbessern und die Betroffenen bei der Bewältigung zu unterstützen. Denn das Verstehen-Können der eigenen Erkrankung ist die Grundvoraussetzung für den selbstverantwortlichen Umgang und ihre erfolgreiche Bewältigung. Nicht minder wichtig ist das Verständnis als Angehöriger. Nur durch ein Zusammenspiel des eigenen wie des familiären richtigen Umgangs, können konstruktive Prozesse in Gang gesetzt werden.
Psychoedukation bedeutet somit die therapeutisch angeleitete Begleitung von Patienten und Angehörigen auf ihrem Weg zu mehr Fachwissen und mehr Überblick über die Erkrankung, die erforderlichen Therapiemaßnahmen und die möglichen Selbsthilfestrategien.
Wichtige Fragen, die im Rahmen der Psychoedukation geklärt werden, sind:
- Was bedeutet meine/die Diagnose meines Angehörigen überhaupt?
- Welche Ursachen, Symptomatiken, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen gibt es?
- Wie gehe ich als Erkrankter oder Angehöriger damit um?
- Benötige ich/mein Angehöriger eine stationäre Aufnahme? Wenn ja, welche
- Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?
- Wie geht es danach weiter?
- Worauf muss ich achten, welche Ressourcen habe ich und wie kann ich sie stärken?
- Wie kann ich mich gegen eventuelle Rückfälle wappnen?